Abstract
Hormonelle Einflüsse im natürlichen Zyklus, aber auch kontrazeptive Hormone haben oft einen gewissen positiven oder negativen Einfluss auf die Stimmung. Das Auslösen einer Depression ist aber ein sehr seltenes Ereignis und nicht dosisabhängig. Einzelfallbeobachtungen sprechen für eine gute Reversibilität der Symptome, falls die Depression wirklich durch das Hormon verursacht wurde. Die Anamnese sollte immer auch die private und die psychische Situation der Patientin erfassen. Haben Patientinnen bereits psychische Probleme, ist ein engmaschiges Follow-up nötig, und Nutzen und Risiko im Vergleich zu einer Kupferspirale sind abzuwägen. Es dürfen aber alle hormonalen Kontrazeptiva verschrieben werden. Auf der Homepage der European Society for Contraception and Reproductive Health findet sich ein aktualisiertes Teaching-Tool zum Thema (Session: Medical condition: Migraine and Depression; https://www.escrh.eu/education/TTTtool-sessions), das Ärzte mit mehr Interesse durchgehen können.