Cohn, Alain. Field experiments in labor economics. 2010, University of Zurich, Faculty of Economics.
Abstract
In this thesis I show with three studies how field experiments can enhance our understanding of labor markets. Economists traditionally assume that individuals exclusively respond to monetary incentives. As a consequence, if workers have no prospect of future employment at the firm and pay is not contingent on their performance, a wage change should not affect effort. Some economists, however, have recognized that this narrow view of human motivation may severely limit our progress in understanding incentives. In Chapters 2 and 3, I investigate the role of psychological motives like the desire to reciprocate in the context of a real‐life work environment. The first experiment explores the impact of a wage increase on work performance when there is no economic reason for workers to change their effort. I find that workers reciprocate a generous wage with higher performance, particularly those workers who care about fairness and felt underpaid prior to the wage increase. The second experiment investigates the effects of a wage cut on performance when either all workers in a team or only some of them suffer the cut. I show that a general pay cut reduces performance, while a wage cut for only some of the workers reduces their performance more than twice as much. This finding demonstrates the powerful force of social comparison and the need to build the social nature of humans into economic theory. In Chapter 4, I examine the joint effects of monetary incentives and social interaction on work performance. Many jobs offer wage schemes that create positive or negative externalities on coworkers. Whether or not workers have the possibility to interact socially at work may distort the intended incentives of these schemes. I find that under relative incentives, when own effort imposes a negative externality on the coworker’s income, social interaction works against monetary incentives and leads to low performance due to collusion. However, the more workers differ in skills the less able they are to sustain collusive agreements.
In der vorliegenden Dissertation zeige ich anhand von drei Studien wie Feldexperimente unser Verständnis von Arbeitsmärkten verbessern können. Ökonomen gehen traditionell davon aus, dass Individuen ausschliesslich auf materielle Anreize reagieren. Wenn also Arbeitskräfte keine Aussicht auf eine langfristige Anstellung haben und deren Lohn nicht von der Leistung abhängt, dann sollte eine Lohnveränderung keinen Einfluss auf die Arbeitsleistung haben. Manche Ökonomen haben jedoch erkannt, dass diese Sichtweise des menschlichen Verhaltens beschränkt ist und unseren Fortschritt im Verständnis von Anreizen bremsen kann. In den Kapiteln 2 und 3 untersuche ich die Bedeutung von psychologischen Motiven wie Fairness oder Reziprozität in echten Arbeitsumgebungen. Das erste Experiment untersucht den Einfluss einer Lohnerhöhung auf die Arbeitsleistung, wenn Arbeitskräfte keinen ökonomischen Grund haben, ihren Arbeitseinsatz zu ändern. Diese Studie zeigt, dass Arbeitskräfte einen grosszügigen Lohn mit höherer Arbeitsleistung erwidern. Dies gilt besonders für diejenigen, die Fairness als wichtig empfinden und sich vor der Lohnerhöhung unterbezahlt fühlten. Das zweite Experiment untersucht die Wirkung einer Lohnkürzung auf die Arbeitsleistung, wenn entweder das ganze Team oder nur einen Teil davon betroffen ist. Diese Studie zeigt auf, dass eine generelle Lohnkürzung die Arbeitsleistung senkt, wohingegen eine Lohnkürzung nur für einzelne Arbeitskräfte deren Leistung um mehr als das Doppelte reduziert. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von sozialen Motiven und die Notwendigkeit einer Veränderung des Menschenbilds in der Ökonomie. In Kapitel 4 erforsche ich den gemeinsamen Einfluss von materiellen Anreizen und sozialer Interaktion auf die Arbeitsleistung. Viele Firmen bieten Lohnsysteme an, bei welchen die eigene Leistung vor‐ oder nachteilhafte Nebeneffekte auf das Einkommen der Arbeitskollegen hat. Soziale Interaktion am Arbeitsplatz kann dabei die Anreize dieser Lohnsysteme verzerren. Diese Studie findet heraus, dass bei Entlohnung der Arbeitskräfte durch Turnieranreize, d.h. wenn die eigene Leistung sich nachteilhaft auf das Einkommen der Arbeitskollegen auswirkt, soziale Interaktion die Anreize ausser Kraft setzt und zu geheimen Absprachen führt. Wenn hingegen Arbeitskräfte sehr unterschiedliche Fähigkeiten besitzen, dann sind geheime Absprachen schwieriger aufrecht zu halten.
Abstract
In this thesis I show with three studies how field experiments can enhance our understanding of labor markets. Economists traditionally assume that individuals exclusively respond to monetary incentives. As a consequence, if workers have no prospect of future employment at the firm and pay is not contingent on their performance, a wage change should not affect effort. Some economists, however, have recognized that this narrow view of human motivation may severely limit our progress in understanding incentives. In Chapters 2 and 3, I investigate the role of psychological motives like the desire to reciprocate in the context of a real‐life work environment. The first experiment explores the impact of a wage increase on work performance when there is no economic reason for workers to change their effort. I find that workers reciprocate a generous wage with higher performance, particularly those workers who care about fairness and felt underpaid prior to the wage increase. The second experiment investigates the effects of a wage cut on performance when either all workers in a team or only some of them suffer the cut. I show that a general pay cut reduces performance, while a wage cut for only some of the workers reduces their performance more than twice as much. This finding demonstrates the powerful force of social comparison and the need to build the social nature of humans into economic theory. In Chapter 4, I examine the joint effects of monetary incentives and social interaction on work performance. Many jobs offer wage schemes that create positive or negative externalities on coworkers. Whether or not workers have the possibility to interact socially at work may distort the intended incentives of these schemes. I find that under relative incentives, when own effort imposes a negative externality on the coworker’s income, social interaction works against monetary incentives and leads to low performance due to collusion. However, the more workers differ in skills the less able they are to sustain collusive agreements.
In der vorliegenden Dissertation zeige ich anhand von drei Studien wie Feldexperimente unser Verständnis von Arbeitsmärkten verbessern können. Ökonomen gehen traditionell davon aus, dass Individuen ausschliesslich auf materielle Anreize reagieren. Wenn also Arbeitskräfte keine Aussicht auf eine langfristige Anstellung haben und deren Lohn nicht von der Leistung abhängt, dann sollte eine Lohnveränderung keinen Einfluss auf die Arbeitsleistung haben. Manche Ökonomen haben jedoch erkannt, dass diese Sichtweise des menschlichen Verhaltens beschränkt ist und unseren Fortschritt im Verständnis von Anreizen bremsen kann. In den Kapiteln 2 und 3 untersuche ich die Bedeutung von psychologischen Motiven wie Fairness oder Reziprozität in echten Arbeitsumgebungen. Das erste Experiment untersucht den Einfluss einer Lohnerhöhung auf die Arbeitsleistung, wenn Arbeitskräfte keinen ökonomischen Grund haben, ihren Arbeitseinsatz zu ändern. Diese Studie zeigt, dass Arbeitskräfte einen grosszügigen Lohn mit höherer Arbeitsleistung erwidern. Dies gilt besonders für diejenigen, die Fairness als wichtig empfinden und sich vor der Lohnerhöhung unterbezahlt fühlten. Das zweite Experiment untersucht die Wirkung einer Lohnkürzung auf die Arbeitsleistung, wenn entweder das ganze Team oder nur einen Teil davon betroffen ist. Diese Studie zeigt auf, dass eine generelle Lohnkürzung die Arbeitsleistung senkt, wohingegen eine Lohnkürzung nur für einzelne Arbeitskräfte deren Leistung um mehr als das Doppelte reduziert. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von sozialen Motiven und die Notwendigkeit einer Veränderung des Menschenbilds in der Ökonomie. In Kapitel 4 erforsche ich den gemeinsamen Einfluss von materiellen Anreizen und sozialer Interaktion auf die Arbeitsleistung. Viele Firmen bieten Lohnsysteme an, bei welchen die eigene Leistung vor‐ oder nachteilhafte Nebeneffekte auf das Einkommen der Arbeitskollegen hat. Soziale Interaktion am Arbeitsplatz kann dabei die Anreize dieser Lohnsysteme verzerren. Diese Studie findet heraus, dass bei Entlohnung der Arbeitskräfte durch Turnieranreize, d.h. wenn die eigene Leistung sich nachteilhaft auf das Einkommen der Arbeitskollegen auswirkt, soziale Interaktion die Anreize ausser Kraft setzt und zu geheimen Absprachen führt. Wenn hingegen Arbeitskräfte sehr unterschiedliche Fähigkeiten besitzen, dann sind geheime Absprachen schwieriger aufrecht zu halten.
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