Abstract
Die Freiwilligenarbeit nimmt in der schweizerischen Gesellschaft eine bedeutende Rolle ein – jeder Zweite engagiert sich unentgeltlich für einen Verein beziehungsweise eine Organisation oder leistet im informellen Rahmen Freiwilligenarbeit. Aufgrund einiger helvetischen Besonderheiten wie die Staatsform der halbdirekten Demokratie, die föderalistische Staatsstruktur, das stark ausgebaute Subsidiaritätsprinzip wie auch das Milizsystem in der Politik hat das freiwillige Engagement in der Schweiz eine lange Tradition und lässt sich historisch weit zurück verfolgen. Die Dissertation untersucht mit den Daten des Freiwilligen-Monitors 2009 aus soziologischer Perspektive die Einflussfaktoren, welche sich positiv oder negativ auf das Leisten von Freiwilligenarbeit auswirken. Nebst den sozioökonomischen Einflussfaktoren und individuellen Ressourcen wird auch analysiert inwiefern sich Werte und Einstellung wie auch die soziale Integration einer Person auf das freiwillige Engagement auswirken. Basierend auf den gewonnen Erkenntnissen aus dieser multivariaten Analyse wird aufgezeigt, welche Personengruppen aus zeitlicher Hinsicht überbeziehungsweise unterdurchschnittlich engagiert sind. Die Resultate zeigen, dass es deutliche Unterschiede gibt, welche Bevölkerungsmitglieder sich einer Freiwilligenarbeit annehmen und auch der stundenmässige Einsatz variiert erheblich. Das Wissen darüber, wer sich in welcher Form freiwillig engagiert, ist gerade für die Zukunft wichtig, wenn es gilt neue Freiwillige für die unbezahlte Arbeit zu gewinnen. So werden im letzten Kapitel der Arbeit die Rekrutierungswege, über welche die Engagierten zur Freiwilligenarbeit kommen, analysiert.
Volunteer work plays a significant role in the Swiss society, every second person is involved with an association or an organisation or is engaged in informal volunteer work. Due to some specifically Swiss characteristics such as the semi-direct democratic form of government, the federalistic structure, the profound subsidiarity principle as well as the militia based system in politics, volunteer work has a long lasting tradition and history in Switzerland. Based on the data of the “Freiwilligen-Monitor 2009”, this dissertation examines from a sociological perspective the drivers, which have a positive or negative impact on volunteering. Besides socioeconomic determinants and individual resources, the influence of values and attitudes as well as the social integration of a person is analysed. Based on the insights gained from the multivariate analysis, this paper highlights which groups of persons are engaged above and below average in terms of invested time. The results imply that significant differences exist, which community members volunteer and how much time the respective groups invest. This knowledge is essential for the future in order to recruit new groups of persons for volunteering and unpaid work. Therefore, in the final chapter of the paper, various ways of recruiting volunteers are analysed in detail.