Abstract
The Wonder of Deciding A Literary Phenomenology of Being Difficult
The Wonder of Deciding is presented as a scientific metatext, which comprises a system of illustrated essays. The starting point of this literary meditation is Hugo von Hofmannsthal’s late comedy Der Schwierige (The Difficult Man), as it illustrates a life-related artistic method of coping with the unfathomable and the resulting continuous processes that require small and big decisions and disentanglements. Philosophy only shows itself in beneficial ambiguity and in the necessary ‹fatigue of language›. Of course, love plays a central role ‹encircling› the seemingly impossible, as if it were a repudedly impregnable castle.
A phenomenology of indecisiveness takes centre stage, contrasting great literary and non- literary figures, who appear as patients with very different prospects of permanent emotional recovery. Ambivalence is amplified and elicited as a powerful inhibition, even as the cross a sensitive person in a modern context has to bear, but eventually as the necessary misunderstanding, which can lead a considerate character to the decisive moment and, equally so, to a quiet but radical affirmation of love.
Das Wunder der Entscheidung Eine literarische Phänomenologie des Schwierigen
Mit dem Wunder der Entscheidung liegt ein wissenschaftlicher Metatext vor, der auf einem System illustrierter Essays gründet. Den Ausgangspunkt dieser literarischen Meditation bildet Hugo von Hofmannsthals spätes Lustspiel Der Schwierige, als lebensbezogene künstlerische Bewältigung des Unfassbaren und daraus hervorgehender Prozesse, die einem Menschen grosse und kleine Lösungen wie Loslösungen abverlangen. Erst in einer heilsamen Vieldeutigkeit und im notwendigen Ermüden der Begriffe zeigt sich Philosophie. Eine zentrale Rolle spielt da natürlich die Liebe, welche das scheinbar Unmögliche umkreist, wie eine vorgeblich uneinnehmbare Burg.
Ins Zentrum tritt nun eine Phänomenologie der Entscheidungsunfähigkeit, in welcher grosse literarische und ausserliterarische Figuren ihren Auftritt als Patienten mit sehr unterschiedlicher Aussicht auf eine dauerhafte seelische Genesung haben. Im Detail wird die Ambivalenz als mächtige Hemmschwelle, ja, als das Kreuz eines empfindsamen Menschen in seiner modernen Figuration, schliesslich aber doch als das notwendige Missverständnis des Verständigen eruiert, das im entscheidenden Moment an jenen Punkt führen kann, auf den es ankommt und damit zu einer ebenso leisen wie radikalen Bejahung der Liebe.