Abstract
Myanmars Kunsthandwerker haben wahre Schätze der Weltkunst hervorgebracht. Die Motivation, solche Höchstleistungen zu vollbringen, könnte religiöser Natur sein. Die Kunst in Myanmar zeugt von hoher künstlerischer und technischer Meisterschaft. Aufgrund der hohen Gewichtung von dāna (Grosszügigkeit), die erste der sechs Stufen zur Erleuchtung nach den Lehren Buddhas, sind die Küns- te in Myanmar meiner Meinung nach auf dieses unbeschreiblich hohe Level perfektioniert worden. Denn Grosszügigkeit zeigt sich in Prunk und Perfektion, da dies auch wertsteigernde Faktoren sind. In diesem Beitrag werde ich den Einfluss der Religion auf die Silberschmiedekunst in Myanmar diskutie- ren. Ich bespreche erst Beispiele aus der Kunst, dem Kunsthandwerk, sowie aus der Architektur und aus anderen bildenden Künsten, um danach auf die Silberschmiedekunst zu fokussieren. Der Text soll aufzeigen, dass die einzigartige Entwicklung des Theravāda-Buddhismus in Myanmar ein Grund für die unverwechselbare Eigenart der burmesischen Kunst ist. Nach der Einleitung gehe ich zuerst ge- nauer auf den (Theravāda)-Buddhismus ein und anschliessend auf die Religion in Myanmar mit einem Augenmerk auf dāna. Nach der Vorstellung der Jātakas gehe ich darauf folgend auf das Kunsthand- werk in Myanmar ein mit einer grösseren Bedeutungszuschreibung der Silberschmiedekunst. All dies bildet die Grundlage der Diskussion, in der folgende Forschungsfrage beantwortet werden soll: Wie bildet sich Religion im Kunsthandwerk in Myanmar ab?