Abstract
Der Beitrag stellt das Arbeitsfeld der Kulturhistorischen Linguistik vor. Er umreißt ihre Entstehung und ihren Status mit Blick auf die größeren wissenschaftshistorischen und disziplinären Zusammenhänge und gibt einen Überblick über die zentralen theoretischen Konzepte, über Leitfragen, methodische Zugänge und Gegenstände. Besonderes Gewicht wird auf die Darstellung des Kultur- wie des Sprachbegriffs gelegt, welcher die Perspektive der Kulturhistorischen Linguistik auf historische Sprachwelten und deren Wandel auszeichnet, ergänzt durch Überlegungen dazu, wie sich Kulturhistorische Linguistik zu ihrer ‚Schwesterwissenschaft‘, der Neuen Kulturgeschichte, verhält. In methodischer Hinsicht wird die gesprächslinguistische Gretchenfrage – why that now – für die Kulturhistorische Linguistik adaptiert und die kulturelle Signifikanz von Form, d. h. von sprachlicher und kommunikativer Musterhaftigkeit sowie von deren Veränderungen in der Zeit herausgestellt.