Abstract
Die folgenden Betrachtungen möchten als Versuch verstanden werden, den Standpunkt einer ›positiven‹ Anthropologie einzunehmen, welche davon ausgeht, dass die Fähigkeiten des ästhetischen und politischen Urteilens als Potential modernen Zusammenlebens erstens vorhanden sind, zweitens unterschätzt und drittens wahrscheinlich vernachlässigt werden. Wenn im Titel von einer »Krise der Imagination« die Rede ist, so muss freimütig zugestanden werden, dass es sich hierbei eher um eine Ahnung als um eine Gewissheit handelt, gewissermaßen um ein Unbehagen; jedenfalls werden hier keine empirisch soliden Belege für die Diagnose einer Krise der Imagination vorgelegt.