Abstract
Mit dem Konzept der Medienrepertoires lassen sich für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 29 Jahren sechs Repertoiretypen der Newsnutzung unterscheiden und lebensweltlich verorten. Seit 2009 gewinnen die Typen der News-Deprivierten und Global Surfer, die sich stark über Online Newssites und Social Media informieren, an Bedeutung. Insbesondere das Repertoire der News-Deprivierten, ist durch eine unterdurchschnittliche Nutzung von qualitativ hochstehenden Newsmedien charakterisiert. Es lässt sich zeigen, dass die Repertoires einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Gesellschaft und der Politik haben, indem sie die Agenda der beachteten Themen und Ereignisse prägen. Nutzer mit einem breiten Repertoire, d. h. einem vielfältigen Medienmenü unter Einschluss von Qualitätsmedien, verfolgen stärker den politischen Entscheidungsfindungsprozess. Den News-Deprivierten vermittelt sich hingegen mit ihren eingeschränkten Repertoires das Bild einer unberechenbaren Gesellschaft, die durch Einzelereignisse und Krisen gekennzeichnet ist.