Abstract
„Schreiben“ bedeutet heute in aller Regel „tippen“, das Schreiben von Hand beschränkt sich auf einige wenige Textsorten. Folgt man der Berichterstattung in den Massenmedien, wird der Stift heute nur noch gebraucht, um Gefühle mitzuteilen – Liebesbriefe, Glückwunsch- und Beileidskarten sind die „letzte Bastion“ der Handschrift. Der Beitrag geht der Frage nach, weshalb das Schreiben von Hand gerade beim Zeigen von Gefühlen (noch immer) als angemessen gilt, woher also die enge Verbindung von Handschriftlichkeit und Emotionen kommt. Es wird gezeigt, welche Konzepte hinter dieser Verbindung stehen und was es bedeuten könnte, wenn Liebesbotschaften künftig nur noch getippt werden.