Abstract
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist in der letzten Dekade ein transnationaler Markt entstanden, auf dem eine wachsende Zahl von Unternehmen mittel- und osteuropäische Carearbeiter_innen für die Rund-um-die-Uhr- Betreuung betagter Menschen rekrutiert. Das aktuelle Modell der sogenannten 24h-Betreuung ist allerdings umstritten. Agenturen sehen sich mit dem Vorwurf unlauterer und ausbeuterischer Geschäftspraktiken konfrontiert, die gesetzliche (Nicht-)Regulierung ist Gegenstand medialer und politischer Debatten. Basierend auf Regimeund Webseitenanalysen untersucht dieser Beitrag in ländervergleichender und -übergreifender Perspektive, wie Vermittlungsagenturen auf ihren Webseiten das eigene Angebot legitimatorisch absichern. Dazu analysieren wir die Legalitätsnarrative und setzen sie mit den länderspezifischen Regulativen in Beziehung. Wir zeigen auf, wie die Bezugnahme auf Legalität prekäre Arbeitsbedingungen und ungleiche Machtverhältnisse entnennt und Prekarität als Problem einzelner unseriöser Agenturen (de-)thematisiert.