Abstract
Vergleiche spielen bei sozialräumlichen und kulturellen Verortungen eine zentrale Rolle. Sie sind eine notwendige Bedingung, um Differenz fest- oder herzustellen, über die sich Akteure verorten. In diesem Beitrag diskutiere ich eine empirisch-kulturwissenschaftliche Perspektive auf Vergleiche und beleuchte insbesondere die Rolle von Antizipation und Relationalität bei Vergleichen. Hierfür werden in einem ersten Schritt Kriterien des quantitativen und qualitativen Vergleichs erörtert und anschließend auf ihre Beziehung zu Erwartungen befragt, um sich Rationalitätsvorstellungen und dem Kontingenzgehalt von Vergleichen annähern zu können. Davon ausgehend wird skizziert, welche Bedeutung antizipative und relationale Dimensionen für Vergleiche haben. Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer für einen empirisch-kulturwissenschaftlichen Blick auf Vergleiche als antizipierende und relationale Praxis.