Abstract
Politische Partizipation gilt als zentrale Voraussetzung für das Funktionieren von Demokratien. Auf lokaler Ebene steht eine breite Palette unterschiedlicher Beteiligungsmöglichkeiten zur Beeinflussung politischer Entscheide zur Verfügung. Im Zentrum des Buches steht die Frage, unter welchen Bedingungen Individuen diese Möglichkeiten in Schweizer Gemeinden nutzen können. Im Fokus stehen dabei die Auswirkungen unterschiedlicher kommunaler Kontexte. Die Gemeinden in der Schweiz unterscheiden sich stark in ihrer soziodemographischen Zusammensetzung, organisationellen Struktur und institutionellen Ausstattung. Diese unterschiedlichen Rahmenbedingungen - so die zentrale These des Autors - wirken sich unterschiedlich auf das politische Beteiligungshandeln der Einwohner/innen aus. Die auf Umfragen in 56 Schweizer Gemeinden basierende Untersuchung von 13 verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten zeigt, dass sowohl Ressourcen der Individuen als auch Eigenschaften der Gemeinden das Partizipationsverhalten beeinflussen. Anhand der Resultate werden forschungstheoretische und praktische Schlussfolgerungen abgeleitet, die einerseits eine Weiterentwicklung der Partizipationsforschung darstellen und andererseits als erweiterte Grundlage der stark ökonomisch gefärbten Diskussion um Gemeindefusionen dienen können. Das Buch richtet sich entsprechend sowohl an Politikwissenschaftler/innen als auch an Praktiker/innen kommunaler Politik.