Abstract
Unter Informationskompetenz versteht man heute in der Regel die Suche, Bewertung und Rezeption von Information. In diesem Aufsatz wird argumentiert, dass diese Fähigkeiten um eine aktivere Komponente, nämlich die (Mit-)Produktion von Information, erweitert werden sollte. Unter dem Begriff der "Publikationskompetenz" werden hier das vertiefte Verständnis der neuen (digitalen) Möglichkeiten der wissenschaftlichen Kommunikation sowie die Kompetenz des einzelnen Wissenschaftlers zur Auswahl der für ihn besten Form der Präsentation, Publikation und Verbreitung seiner Resultate und Ideen verstanden. Anhand der Situation an australischen Universitäten wird aufgezeigt, welche Entwicklungen und Bedürfnisse insgesamt dazu beitragen, dass die Publikationskompetenz zunehmend als wichtiger Fokus der wissenschaftlichen Bibliotheksarbeit gesehen werden kann oder soll.