Abstract
Seit Menschengedenken gehören Unsicherheiten und Ungewissheiten zur menschlichen Existenz. Und ebenso lang versuchen Individuen und Gesellschaften, den Unwägbarkeiten zu begegnen, um Sicherheit und Gewissheit zu erreichen. Vielfältige Formen und Mechanismen des menschlichen Umgangs mit Unsicherheiten haben sich im Verlauf der Zeit herausgebildet. Die vorliegende Publikation beschäftigt sich mit Sicherheit in ihrer ganzen Vielschichtigkeit. In einem breiten Zugriff werden historische, politische und soziologische Dimensionen aufgearbeitet und dabei gezeigt, dass Sicherheit keine objektiv bestimmbare und unbewegliche Grösse ist. Es handelt sich vielmehr um ein Konzept, das sich in und mit der Gesellschaft verändert, abhängig von den gesellschaftlich-historischen Umständen, mitbestimmt von kollektiven Äusserungen, aufgespannt zwischen Realität und Wahrnehmung. Die Darstellung vermag die Fragmentiertheit des Sicherheitsbegriffs aufzuzeigen und macht deutlich, dass es keine eindeutige Definition von Sicherheit geben kann. Wesentlich für den gesellschaftlichen Umgang mit Sicherheit ist die Art und Weise, wie Sicherheiten in diskursiven Aushandlungen konstruiert werden und entsprechend ihren Niederschlag in den institutionellen Praktiken sowie den individuellen Handlungen finden.