Abstract
Leben heisst Handeln. Das bringt zwar sisyphidisches Mühen mit sich, aber auch Erfahrungen eines «glückenden Lebensvollzugs», besonders wenn das eigene Handeln sinngeleitet und wertbezogen gestaltet werden kann. Aber wo sind Sinn und Werte zu verorten? Es zeigt sich, dass sie als Modalität des Handelns (Werte) respektive als Absicht des Handelns (Sinn) auftreten. Ein einfacher Satz illustriert die beiden Rollen: ich handle [WIE?], um zu [ABSICHT, WOZU?]. Die Einsicht in die modal-instrumentale Funktion erlaubt es, die aus Adverbien herzuleitenden abstrakten Nomina wie Freiheit, Gleichheit, Rechtmässigkeit als wertvolle Instrumente im Dienste der Sinnkonstitution zu verstehen und zu definieren. Gerade diese Instrumentalität hilft verstehen, warum missbräuchliches Handeln vorkommen und zu einer Entkoppelung von Wert und Sinn führen kann. Letztlich geht es um Kernfragen des persönlichen Lebens und des humanen Zusammenlebens.