Abstract
Der vorliegende Text fordert in zehn Thesen eine Herangehensweise an linguistische Fragen, die sich aus der besonderen Natur des Objektes ergibt: menschliche Sprache ist nicht irgendein aussenstehendes Naturobjekt. Jede menschliche Sprache kann von Sprechern – und von Linguisten – erlernt werden. Dies ist ein zeitaufwändiger Vorgang, der jedoch zu einer Kenntnis der Sprache führt, von welcher aus gewisse linguistische Fragen anders und kompetenter gestellt werden können als ohne diese Kenntnis. Das Manifest fordert, bewusst mit diesem Zeitaufwand umzugehen und ihn nicht als Nebensache abzutun. Und es nennt einige Beispiele von Bereichen, in denen das Sprachen können (und nicht nur Sprachen kennen) für linguistische Forschung von Vorteil oder sogar notwendig ist.