Abstract
Individuelle Therapieziele von Psychotherapiepatienten sind entweder störungsspezifisch und stellen Symptomreduktion in den Vordergrund oder sie sind störungsübergreifend und fokussieren auf Verbesserungen auch in anderen Funktionsbereichen. In der vorliegenden Studie wurde an einer Stichprobe von 62 phobischen Patienten einer ambulanten störungsspezifischen kognitiv-behavioralen Gruppenpsychotherapie (KBGT) untersucht, ob Patienten störungsspezifische Therapieziele besser erreichen als störungsübergreifende Therapieziele. Es zeigte sich, dass die Patienten ihre störungsspezifischen Ziele in einem höheren Maße erreichten als ihre störungsübergreifenden, aber auch bezüglich störungsübergreifender Ziele beträchtliche Verbesserungen erreicht werden, obwohl diese nicht explizit Gegenstand der Therapie waren. Konsequenzen dieser Befunde für Diagnostik und Therapie phobischer Patienten werden diskutiert. = Individual therapy goals of psychotherapy patients either focus on symptom relief (disorder specific) or on improvements also in other functional areas (generic). The present study with 62 outpatients in a cognitive behavioral group psychotherapy (CBGT) investigated whether patients attain their disorder specific goals better than their generic therapy goals. Results indicated that patients reached disorder specific goals to a higher degree than the generic goals, although the group treatment specifically targeted the disorder specific goals. Implications of the results for the assessment and therapy of phobic patients are discussed.