Abstract
Die Studie zeigt, wie stark sich die sprachregionalen Medienarenen der Schweiz wechselseitig beobachten, welche thematischen Schwerpunkte gesetzt werden und wie stark die Berichterstattung auf Agenturmaterial basiert. Dazu wurde die im Jahrbuch verwendete repräsentative Stichprobe von Medienbeiträgen anhand der Nennungen von Schweizer Ortschaften automatisch strukturiert und mit den Variablen der Qualitätsmessung in Verbindung gebracht. Die Resultate zeigen, dass sich Binnen- und Aussenperspektive in den drei untersuchten Sprachregionen stark unterscheiden. Die Deutschschweizer Medienarena berichtet zu 81% über sich selbst, während in Medien der Suisse romande und der Svizzera italiana die eigene Region mit 63% bzw. 49% weniger stark gewichtet wird. Beim Blick «nach aussen» dominiert in der Regel der Sport, und Agenturmeldungen nehmen eine wichtige Rolle ein, insbesondere in den kleineren Arenen der Suisse romande und der Svizzera italiana. Boulevardmedien wie der SonntagsBlick und die Portale der SRG SSR berichten besonders oft über die anderen Sprachregionen. Während der Boulevard den Sport ins Zentrum rückt, dominiert bei den SRG SSR-Medien die Politikberichterstattung.