Abstract
Veränderungen von gesellschaftlichen Bedingungen und universitären Strukturen, aber auch innerfachliche Entwicklungen machen immer wieder Revisionen der disziplinären Standortbestimmung erforderlich. Ausgehend von einer Analyse des gegenwärtigen Status Quo werden zwei bedeutende Herausforderungen für die Entwicklungspsychologie näher beleuchtet. Dabei geht es (a) um die Klärung des Verhältnisses von Divergenz und Konvergenz zwischen Fächern beziehungsweise Disziplinen und (b) um die Vereinbarkeit von grundlagen- und anwendungsbezogener Forschung und Lehre. Die Bedeutung der Entwicklungspsychologie für die Psychologie insgesamt wird umso sichtbarer sein - so unsere zentrale These - je stärker sie in Forschung und Lehre die Konvergenz von Methoden und Theorien beachtet und je mehr sie sich für ein enges Zusammenspiel von Grundlagen und Anwendung einsetzt.