Abstract
Die Wirksamkeit psychoanalytischer Therapieansätze ist im Hinblick auf die Reduktion der Symptomatik mittlerweile belegt. Inwieweit sich neben der Symptomatik auch komplexe psychoanalytische Konstrukte wie das Strukturniveau verändern bzw. durch was diese Veränderung begünstigt wird, ist bislang wenig empirisch beforscht. Im Rahmen einer Studie zur Wirksamkeit psychoanalytischer Therapien wurde die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (OPD-KJ) an 60 Patienten1 (M = 16,2, SD = 2,1) durch Therapeuten zu Therapiebeginn und -ende erhoben. Von Patienten erfasst wurde u. a. Familienfunktionalität und therapeutische Beziehung. Zur Vorhersage der Veränderung des Strukturniveaus wurde eine multiple lineare Regression mit folgenden Prädiktoren durchgeführt: Strukturniveau zu Therapiebeginn; Alter und Geschlecht; Familienfunktionalität; therapeutische Beziehung und Therapiedauer. Lediglich der Ausgangswert des Strukturniveaus sowie eine längere Therapiedauer sagten signifikant eine Verbesserung im Strukturniveau vorher.