Abstract
Subversion gehört niemandem. Sie kann von Künstler*innen ausgehen, die den Staat überlisten, oder von Geheimdiensten, die mit staatlichem Auftrag die Kunstszene unterwandern. Doch was passiert, wenn beide Seiten aufeinandertreffen?
Seit der schrittweisen Öffnung der Geheimdienstarchive in Osteuropa, der Fichen in der Schweiz und einzelner Aktenbestände in den USA wissen wir, wie Kunst und Künstler*innen zum Ziel von Beobachtung und Desinformation geworden sind. In Osteuropa hat sich die Geheimpolizei besonders vor Happenings, Performance Art und Aktionskunst gefürchtet und diese deshalb besonders intensiv dokumentiert und mit Gegenaktionen zu manipulieren versucht. In Artists & Agents zeigen wir die «zersetzende» Kreativität geheimpolizeilicher Arbeit, die Interaktion zwischen künstlerischen und geheimdienstlichen Aktionen und die Relevanz der Forschung in Geheimdienstarchiven für die Kunst- und Kulturgeschichte. Gezeigt wird aber auch, wie Künstler*innen mit dem potentiellen Blick der Spitzel arbeiten und wie sie sich heute kritisch mit Geheimdienstdokumenten und -aufträgen auseinandersetzen.