Abstract
Der Beitrag nimmt Überlegungen zum neuen Strukturwandel von Öffentlichkeit von Kurt Imhof auf, die er im Kontext des Wandels der Massenmedien formuliert hat. Massenmedien werden verstanden als jene universellen, aktuellen Medien, die vor allem bezogen auf die Herstellung von politischer Öffentlichkeit Relevanz beanspruchen – so auch, weil sie eine öffentliche Aufgabe wahrnehmen wollen. Durch den Zutritt insbesondere von Social-Media-Plattformen ist nun – so die These dieses Beitrages – ein weiterer Strukturwandel von Öffentlichkeit zu erwarten: Dank Social-Media-Plattformen haben nicht mehr allein oder dominant – wie zu Zeiten der Massenmedien – kollektive wie korporative Akteure einen privilegierten Zugang zur Öffentlichkeit, sondern auch Individuen und gering organisierte soziale Verbünde, Netzwerke sowie Gruppen. Die Plattformen verfolgen kein publizistisches, kein normatives, kein politisches Programm und auf ihnen nehmen keine Kommunikationsprofis, wie Journalistinnen und Journalisten, Selektionsentscheidungen vor.