Abstract
Events sind ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Sie werden professionell geplant, mittels ausgeklügelter Dramaturgie gestaltet und vermitteln ein Gefühl von Exklusivität. Der Eventbegriff steht für ein spezifisches Spannungsfeld zwischen ökonomischen Verwertungskontexten und populären Praxisdimensionen. Vor dem Hintergrund seiner begrifflichen Unschärfe legt das vorliegende Buch den Fokus auf Prozesse der Stadtentwicklung sowie das normative Potential von Mustern der Eventproduktion und -rezeption. Damit wird zum einen ein spezifischer Akzent auf eine gesellschaftliche Entwicklung gelegt, der Stadtentwicklung und Eventproduktion als Treiber von Exklusionsprozessen versteht. Zum anderen verstehen wir Eventisierung als Ineinandergreifen von Produktions- und Rezeptionsprozessen. Wir nehmen alle mehr oder weniger aktiv an Prozessen der Eventisierung teil und nehmen sie meist auch dankbar hin. Die Kehrseiten der Eventisierung und die Ungleichheiten, die sie hervorrufen, bleiben allerdings meist unsichtbar. Am Beispiel von Zürich gehen wir daher in diesem Buch der Frage nach, wie Eventkulturen Prozesse und Praxen gesellschaftlicher Selbstverständigung neu ordnen und vernetzen.