Abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, wie grosse und modern eingerichtete Familienhäuser und Villen in Erzählungen vom Sehnsuchtsort zum Angstraum werden können. Schlösser und Burgen werden vergleichend herangezogen. Dabei wird vor allem das Zusammenspiel von modernen Sagen, Horrorserien und alltäglichem Erzählen betrachtet. Häusern ist eine eigene Folklore des Schreckens zu eigen, die auch menschliche Täter*innen umfasst. Das strukturelle Paradoxon von Immobilie und Mobilien, von statischer Ordnung und Bewegung wirkt sich auch auf die Erzählungen aus: Dem Traum vom ‚schöner Wohnen‘ ist auch der Alptraum eingeschrieben und kann diesen überlagern. Erzählungen geben darüber Auskunft, beziehen sich in ihren Bilderwelten aufeinander, unterlaufen und verstärken diese und bilden das Spannungsfeld ‚Sehnsuchtsort – Angstraum‘ mit.