Abstract
Bei einer Überschwemmung in zwei Milchwirtschaftsbetrieben in der Zentralschweiz im Jahr 1999 war das Weideland 5 Meter unter Wasser. Im folgenden Jahr fiel die Milchleistung um 30%, die Abortrate im Bestand stieg markant an und der allgemeine Gesundheitszustand nahm ab, wobei die Futteraufnahme abfiel und Tränenfluss, Speicheln, Ovarialzysten, Pneumonie und Eosinophilie vermehrt registriert wurden. Der Gesundheitsstatus verbesserte sich nicht, obwohl im Rahmen einer Bestandessanierung ein persistent infiziertes BVD Virus Kalb aus dem Bestand eliminiert wurde und in einigen Kühen mit Tränenausfluss Mortellaria sp. gefunden und behandelt wurde. Die Fütterung wurde kontrolliert und es wurden keine Auffälligkeiten gefunden. Schliesslich wurden Mykotoxine im Schlamm / Schlick auf der Weide gefunden, wobei 2000 μg/kg TS Zearaleon und 880 μg/kg TS Desoxynivanelone (DON) im Mais festgestellt wurden. Zusätzlich wurden 250 μg/kg TS Zearaleon in der Silage gefunden. Die Organuntersuchungen an zwei Kühen zeigten erhöhte Cadmiumwerte in der Leber (168 μg/kg TS) und in der Niere (1145 μg/kg TS) sowie einen erhöhten Gehalt an Arsen in der Niere einer Kuh (53 μg/kg TS). Basierend auf diesen Resultaten wurde ein Mykotoxinabsorber (Mycosorb, Alltech) eingesetzt, um die Futtergrundlage zu erhalten. Die Milchleistung erholte sich allmählich fast auf die Werte vor der Überschwemmung. Das Ziel dieser Fallstudie ist es, dass man nach einer Überschwemmung an den möglichen Einflusses von Mykotoxinen und Schwermetallen auf den Gesundheitszustand von Milchkühen denkt. Weder die Symptome, noch die verschiedenen Diagnosen führten direkt zur Ätiologie. Eine mögliche Interaktion zwischen Schwermetallen und Mykotoxinen muss weiter abgeklärt werden.
Schlüsselwörter: Rind – Überschwemmung – Mykotoxine - Schwermetalle
Summary
After a flooding in 1999 the pasture of two dairy farms in central Switzerland was down under water of 5 meters. In the following year the milk yield dropped by 30%, the abortion-rate raised markedly and the general health status of the cows on the farm dropped by means of lower food intake, running eyes, salivation and ovarian cysts, pneumonia and eosinophilia. After finding a persistently Bovine Virus Diarrhea (BVD) Virus infected calf during a herd investigation, which was eliminated from the farm, and the treatment of Mortellaria sp. in some infected cows with inflammation of the eye, the general health status didn’t raise. The food supply was checked, without finding any abnormalities. Finally mycotoxins were found in the sludge on the pasture by 2000~μg/kg zearaleon in the dry matter (DM) and 880 μg/kg DM for desoxynivanelone (DON) in the corn. Additionally 250 μg/kg DM of zearaleon where found in the silage. Postmortem examination of two cows showed an elevated content of cadmium in the liver (168 μg/kg DM) and kidney (1145 μg/kg DM) and an elevated content of arsenic in the kidney of one cow (53 μg/kg DM). After using a mycotoxin absorber (Mycosorb, Alltech) the milk yield and the health status raised nearly to the level before the flooding. The goal of this study is to show possible implications of mycotoxins and heavy metals following flooding on the health status in dairy cows. Neither the presented symptoms nor the different diagnosed infections leaded to mycotoxins or heavy metals in a direct way. A possible interaction of heavy metals and mycotoxins needs further investigation.
Keywords: bovine – flooding – mycotoxines – heavy metalls