Abstract
Heinrich Wölfflin veröffentlichte seine Studie Salomon Geßner 1889, nur ein Jahr nach seiner berühmten Habilitationsschrift Renaissance und Barock. Als einzige Monografie mit literaturwissenschaftlichem Schwerpunkt nimmt sie im Œuvre des Kunsthistorikers eine Sonderstellung ein. Wölfflin widmet sich hier dem Zürcher Dichter, Maler und Grafiker der Aufklärung (1730–1788), der schon zu Lebzeiten europaweit Ansehen genoss und mit Zeitgenossen wie Christoph Martin Wieland, Karl Wilhelm Ramler, Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Anton Graff verkehrte und korrespondierte. Wölfflin beleuchtet die Lebensgeschichte Gessners, kontextualisiert dessen Idyllendichtungen, untersucht ihre literarischen Voraussetzungen und nimmt sprachliche Analysen vor. Hinzu kommt eine kunsthistorische Einordnung des bildkünstlerischen Schaffens Gessners.