Abstract
Zusammenfassung. Trotz abnehmender Inzidenz der Tuberkulose (TBC) über die vergangenen Jahrzehnte in der Schweiz ist die Häufigkeit der jährlich neu diagnostizierten tuberkulösen Spondylitis stabil. Sie tritt am häufigsten bei sehr alten, immun-kompromittierten und/oder aus TBC-Endemiegebieten zugezogenen Personen auf. Sie ist eine chronische Manifestation der TBC, welche im Wesentlichen durch «kalte Abszesse», neurologische Ausfälle und kyphotische Deformität der Wirbelsäule charakterisiert ist. Die tuberkulöse Spondylitis wird oft verzögert diagnostiziert, was zu einer höheren Morbidität und Behandlungskomplexität führen kann. Die antibiotische Therapie ist bei der tuberkulösen Spondylitis essenziell. Chirurgische Eingriffe haben das Ziel der Probengewinnung, Dekompression, Schmerzkontrolle und gegebenenfalls der Deformitätenkorrektur/Stabilisierung. Diese Arbeit gibt einen Überblick über das moderne diagnostische und therapeutische Management der tuberkulösen Spondylitis in der Schweiz.