Abstract
Hintergrund: Die von der Regierung ausgesprochenen Verhaltensempfehlungen während der COVID-19-Pandemie betrafen Menschen mit einer COPD auf mehreren Ebenen. Sie zählten einerseits zur Gruppe der besonders gefährdeten Personen und waren anderseits gefordert, ihr Gesundheitsverhalten, insbesondere die Bewegung, auf die Empfehlungen hin anzupassen, um negative Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf zu verhindern. Wie diese Personengruppe mit diesen Herausforderungen während der COVID-19-Pandemie umging, ist wenig bekannt. Ziel: Aufzuzeigen, welche Gesundheitsverhalten und Bedürfnisse Menschen mit einer COPD während telefonischer Pflegeberatungen beschreiben und welche pflegerischen Interventionen erfolgen. Methode: Es wurde eine Dokumentenanalyse von 50 telefonischen Pflegeberatungen durchgeführt. Die Daten wurden sowohl deskriptiv zusammengefasst als auch thematisch analysiert. Ergebnisse: Vordergründige Themen waren die Anpassung des Bewegungsverhaltens, die Umsetzung der ausgesprochenen Empfehlungen in der persönlichen Lebenssituation, das Erkennen einer COVID-19-Infektion und Fragen bezüglich der Planung von medizinischen Terminen. Schlussfolgerung: Die COVID-19-Pandemie stellte zusätzliche Herausforderungen an das Krankheitsmanagement von Menschen mit einer COPD. Dem situativ erhöhten Versorgungsbedarf konnte in den telefonischen Pflegeberatungen durch Wissensvermittlung begegnet werden, jedoch bleibt offen, welche Rolle die Beratung in einer nachhaltigen Verhaltensveränderung und im Umgang mit belastenden Emotionen einnimmt.