Abstract
Zusammenfassung. Depressionen gehören weltweit zu den führenden Erkrankungen. Sie sind von hoher Bedeutung für unterschiedlichste Bereiche innerhalb der Medizin, da Betroffene häufig ihren Hausarzt oder Internisten zuerst aufsuchen. Obwohl Symptome einer Depression sowohl bei Frauen als auch bei Männern beobachtet werden können, gibt es Besonderheiten der Symptomkonstellation bei Männern, die bislang nur unzureichend bekannt sind bzw. beachtet wurden. Diese Arbeit widmet sich dem Konzept der «Male Depression», das unter anderem durch sozialen Rückzug, Reizbarkeit oder Substanzmissbrauch gekennzeichnet ist. In diesem Kontext bestehen praxisrelevante Zusammenhänge zwischen Depression und gewalttätigem Verhalten, die anhand von zwei Fallbeispielen veranschaulicht werden sollen. Von besonderer Brisanz ist dabei das sogenannte suizidal-homizidale Syndrom, das zwingend einer weiteren psychiatrischen, wenn nicht sogar einer forensisch-psychiatrischen Abklärung zugeführt werden sollte.