Abstract
Die Waisenhäuser im 18. Jahrhundert nahmen nicht nur elternlose Kinder auf. Zwangsweise wurden Kinder von nicht sesshaften Familien, wozu in erster Linie kriminalisierte "Jauner", Sinti, Roma und Jenische zählten, in Waisenhäusern aufgezogen, um sie zu guten Untertanen zu erziehen. Aktenbestände von einer der bedeutendsten Institutionen dieser Art, dem Ludwigsburger Waisenhaus, zeigen die problematische Umsetzung dieses Experiments, das letztlich misslang.