Abstract
Aufgrund der Empfindlichkeit der Gebirgsregionen sind Alpentäler stark von der
Klimaveränderung betroffen. Während die Temperaturen steigen und sich das
Niederschlagsbild
verändert, beeinflussen auch die abschmelzenden Gletscher die
Wasserversorgung der alpinen Regionen. Basierend auf zwei Einzugsgebieten des
Hauptflusses Lonza wird die Wasserverfügbarkeit im Lötschental in monatlicher Auflösung modelliert und durch die Parameter Regen, Schneeschmelze, Gletscherschmelze und Evapotranspiration definiert. Das Modell basiert auf der vorhandenen Gletscherfläche und auf stündlichen Messwerten von Temperatur und Niederschlag. Die Zukunftsprognosen bis Ende des 21. Jahrhunderts werden anhand der RCPSzenarien 2.6, 4.5 und 8.5 berechnet. Verglichen mit dem Wasserverbrauch kann anschliessend eine Aussage über eine mögliche Wasserverknappung gemacht werden. Die Resultate zeigen dabei eine starke Abhängigkeit von den Eismassen. Sie sind heute für 46 % des gesamten Abflusses des Lötschentals verantwortlich, wobei das pessimistische RCP8.5-Szenario Abflusseinbrüche von etwa –45% für die Lonza und bis zu –75% für die Nebenflüsse erwarten lässt. Eine spezifische zukünftige Wasserknappheit konnte, basierend auf der monatlichen Auflösung des Modells, nicht direkt erkannt jedoch interpretiert werden.