Abstract
Das Buch reflektiert in Einzelstudien die Initiationsgesten von Celans Lanzen. In den Blick rücken dabei immer auch jene Stellen, an denen diese Lanzen gebrochen werden – für nichts und für niemanden, es sei denn, vielleicht, für jene, die von der Literatur als Betrieb oder Geschäft, als Einbildung oder Vorstellung genug haben und stattdessen bereit sind: zu lesen, aufzulesen, nachzudenken, innezuhalten, weiterzudenken, aufzubrechen. Celans Gedichte legen eine eigentümliche Ethik der Lektüre nahe: Die Gedichte bleiben stumm, wenn sie auf keine Bereitschaft treffen, sich auf eine Sprache einzulassen, die mit ihrem Bedeuten immer wieder, je nach Begegnung, von Neuem beginnt – und endet. Darin sind Celans Gedichte beunruhigend, ansprechend, anhaltend, bis heute.