Abstract
Der kommunikationswissenschaftliche Forschungskorpus zur Bedeutung von Digitalisierungsprozessen vor allem in Zeiten von Wahlen ist mittlerweile beträchtlich. Vergleichsweise wenig Beachtung fanden hingegen Digitalisierungsfolgen von kollektiven Akteuren. Paula Nitschke richtet in ihrer Dissertation den Fokus auf die Onlinekommunikation von Interessenorganisationen und verhilft damit sowohl der Mesoebene als vernachlässigter Analyseperspektive als auch einem wenig beachteten intermediären Akteur zu Aufmerksamkeit. Ihr Interesse gilt den „langfristigen Reaktionen […], durch welche Onlinekommunikation zum dauerhaften Bestandteil organisationalen Handelns und organisationaler Strukturen wird“ (S. 3). Sie will somit Kommunikationshandeln in Routinezeiten abbilden und organisationssoziologisch erklären. Das vornehmliche Ziel der Arbeit stellt entsprechend „die Entwicklung einer theoretischen Konzeption dar, mit der der thematische Komplex aus Onlinekommunikation, Interessenorganisationen und Institutionalisierung theoretisiert werden kann“ (S. 6). Die daran anschließenden Fallstudien dienen dann der Plausibilisierung des Konzepts.