Abstract
In den derzeitigen Selbstverständnisdebatten der Kommunikations- und Medienwissenschaft spielen Digitalisierung und Datafizierung eine bedeutende Rolle. Datafizierung wird dabei verstanden als „die Repräsentation sozialen Lebens in computerisierten Daten“ (Hepp 2016: 229). Bei der Nutzung digitaler Medien werden automatisch Nutzungsdaten generiert, die Einfluss auf die Selektion und Darstellung von Inhalten haben. Die von den Nutzern teilweise bewusst, teilweise unbewusst hinterlassenen digitalen Spuren stellen also eine neue Form der Transparenz des Publikumsverhaltens dar, die das Angebot bzw. das Kommunikationsgeschehen selbst verändern (Wendelin 2015). Daraus ergeben sich methodische und theoretische Herausforderungen. Botschaften bleiben „nicht konstant, sondern werden selber zu Variablen“ (Brosius 2016: 370). Die auf Basis von Nutzungsdaten entstehenden Wechselwirkungen zwischen verschiedensten Akteuren und Algorithmen werden als Kennzeichen des Medienwandels verstanden.