Abstract
Ich möchte versuchen, die von den Herausgeber/innen dieses Bandes aufgeworfenen Fragen zu den theoretischen und methodologischen Problemen der Korpuslinguistik ganz grundsätzlich anzugehen. Mit einem Blick über die Grenzen unserer Disziplin hinaus, sehe ich nichts weniger als eine Entwicklung, die nicht nur die Korpuslinguistik, sondern auch die Linguistik insgesamt stark prägen wird. Ich glaube, dass linguistische Theorien und Kategorien Gefahr laufen, überall dort unbedeutend zu werden, wo es um die quantitative Analyse von Sprachgebrauch geht. Wenn diese Gefahr abgewendet werden kann, werden damit auch einige der theoretischen und methodologischen Probleme der Korpuslinguistik gelöst. Dies ist der Kern um vier Hypothesen herum, die ich im Folgenden skizzieren möchte – und die sicherlich überspitzt und provokativ formuliert sind