Abstract
Mit der fortschreitenden Digitalisierung nehmen in der Schweiz die Anforderungen bezüglich IT-Kenntnisse auch in Berufen ausserhalb des Informatikbereichs zu. So verlangten 2019 44 Prozent der zu besetzenden Stellen IT-Kennnisse, während dies zu Beginn der 1990er Jahre kaum der Fall war. Die Berufe unterscheiden sich allerdings stark darin, welche Typen von IT-Kenntnissen, in welchem Masse und zu welchen Zeitpunkten von Betrieben nachgefragt werden. Diese Erkenntnisse beruhen auf der Analyse von mehreren zehntausend Stelleninseraten (Stellenmarkt-Monitor Schweiz) der letzten dreissig Jahre (1990-2019), die für den Schweizerischen Arbeitsmarkt repräsentativ sind. Wenn Betriebe IT-Kenntnisse ausserhalb des Informatikbereichs verlangen, zahlen sie dafür auch zusätzlichen Lohn. Dies aber nur dann, wenn der nachgefragte Typ von IT-Kenntnissen für einen Beruf neu und somit noch nicht Bestandteil des beruflichen Qualifikationsprofils ist. Zum Beispiel zahlen Betriebe Technikern und Technikerinnen im Jahr 2019 rund 87 CHF monatlich bei einer Vollzeitbeschäftigung zusätzlich aufgrund ihrer Nachfrage nach Kenntnissen für Tools wie CAD. Sind dagegen bestimmte Typen von IT-Kenntnissen bereits ein integraler Bestandteil eines Berufes wie beispielsweise CAD-Kenntnisse in Architektur-Berufen, bezahlen Betriebe für eine erhöhte Nachfrage keinen zusätzlichen Lohn. Denn die entsprechenden Qualifikationen sind dann wohl im berufstypischen Lohn bereits einberechnet.