Abstract
Wie ist die im frühen 21. Jahrhundert allgegenwärtige Digitalisierung zu fassen und zu charakterisieren? Eine Medienwandel-Perspektive mit Fokus auf innovationsgetriebene, ko-evolutionäre Prozesse unter den Bedingungen von Komplexität verweist auf folgende Merkmale: Digitalisierung ist ein ko-evolutionär verflochtenes Bündel an soziotechnischen Transformationsprozessen, das sich uns dreifaltig als Datafizierung, Algorithmisierung und Plattformisierung offenbart. Sie ist in die Nano-Bio-Info-Cogno-Konvergenz eingebettet, dementsprechend mit einem an die kontrollierbare Evolution der Menschheit glaubenden Transhumanismus verbunden und durch die Konvergenz von Technik und Religion in Form einer impliziten Alltagsreligion des Digitalen geprägt. All diese Kennzeichen der Digitalisierung schlagen sich in einer veränderten gesellschaftlichen Ordnung nieder, die durch das Wechselspiel der Governance durch und von Digitaltechnik gesteuert wird.