Abstract
Hintergrund
Stationäre Altersinstitutionen durchlaufen derzeit einen digitalen Transformationsprozess, der durch die Orientierung an einer zunehmenden Digitalisierung von Arbeitsprozessen und der institutionellen Infrastruktur gekennzeichnet ist. Doch wie sieht die Vielfalt der eingesetzten technischen Lösungen in den Altersinstitutionen überhaupt aus, und wie wird der digitale Transformationsprozess von den Leitungspersonen der Institutionen bewertet?
Material und Methoden
Die Befragung erfolgte als standardisierte Onlinebefragung bei stationären Alterseinrichtungen in der gesamten Schweiz. Befragt wurden die jeweiligen Leitungspersonen. Die Stichprobe bildeten 466 Institutionen.
Ergebnisse
Etablierte Technologien, wie z. B. Fernseher, Kontakt- und Sturzmatten sowie Softwarelösungen im Verwaltungsbereich, werden fast flächendeckend eingesetzt, während Roboter zur Aktivierung der Klientel, Spielkonsolen oder telemedizinische Technologien nur sehr selten verwendet werden. Die befragten Personen sehen in der Anwendung technischer Hilfsmittel eher Vor- als Nachteile. Die größten Hindernisse, die bei der Einführung neuer Technik wahrgenommen werden, sind die damit verbundenen Kosten, fehlende Mitarbeiterkompetenzen und eine nichtvorhandene Infrastruktur. Die multivariate Analyse zeigt, dass der Digitalisierungsgrad in einer Einrichtung nicht nur von deren Größe abhängt, sondern auch von der Technikaffinität der leitenden Mitarbeitenden.
Diskussion
Der Technologisierungsgrad in Altersinstitutionen ist unterschiedlich hoch, insgesamt aber eher ernüchternd niedrig, hinsichtlich der Verwendung neuer Technologien wie der Robotik oder Telemedizin. Barrieren für die digitale Transformation wurden aus der Befragung herausgearbeitet und diskutiert.
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Background
Residential old age institutions are currently undergoing a digital transformation process, which is characterized by an orientation towards increasing digitalization of work processes as well as the institutional infrastructure. But what does the variety of technical solutions used in these old-age institutions look like and how is the digital transformation process assessed by the managers of these institutions?
Material and methods
The survey was carried out as a standardized online survey of residential old age homes throughout Switzerland. The respective managers were interviewed. The sample was made up of 466 institutions.
Results
Established technologies, such as television, contact and fall mats as well as software solutions in the administrative area are used almost everywhere, while robots for activating the clientele, gaming consoles or telemedical technologies are rarely used. Among those interviewed there were more people who saw advantages rather than disadvantages in the use of technical tools. The greatest obstacles that were perceived when introducing a new technology were the associated costs, a lack of employee skills and a nonexistent infrastructure. Multivariate analysis showed that the degree of digitalization in a facility depends not only on its size but above all on the technological affinity and rating of the senior staff.
Conclusion
The degree of technology in old age institutions varies but overall it is rather sobering regarding the use of completely new technologies, such as robotics or telemedicine. Barriers to the increasing digital transformation were worked out from the survey and are discussed.
Stationäre Altersinstitutionen durchlaufen derzeit – so wie auch alle anderen Lebensbereiche – einen digitalen Transformationsprozess, der durch die Orientierung an einer zunehmenden Technologisierung der Arbeitswelt gekennzeichnet ist. Doch wie sieht der Digitalisierungsgrad in den Alters- und Pflegeheimen in der Praxis aus? Diese Kernfrage war leitend für die hier näher vorzustellende Befragung von Alterseinrichtungen in der Schweiz.