Abstract
Der UNIVOX-Vertiefungs-Bericht zum Thema IV D 'Aussenpolitik 2002 untersucht das Verhältnis der SchweizerInnen zu internationalen Beziehungen und Aussenpolitik unseres Landes. Der Vertiefungs-Bericht identifiziert langfristige Veränderungen sowie Einstellungsunterschiede abhängig von Merkmalskategorien.
Innerhalb der letzten 14 Jahre drückten die Befragten noch nie eine solch starke Sympathie für ihr Land aus; Insbesondere Anhänger der bürgerlichen Parteien zeigen eine klar positive Wahrnehmung der Schweiz.
Eine Überprüfung diverser Merkmalskategorien zeigt den starken Willen der SchweizerInnen zur internationalen Zusammenarbeit. Lediglich bei Befragten mit wenig Interesse an Aussenpolitik liegt der Anteil der Kooperationsbefürworter unter 50%. Ob internationale Kooperation oder unilaterales Verhalten bevorzugt wird, hängt jedoch auch stark vom Themengebiet ab. In den Bereichen Umweltpolitik, Verkehrswesen, Flüchtlinge und Entwicklungshilfe sind die Befragten verstärkt für eine internationale Kooperation.
Bei den EU-Themen zeigen sich deutliche Unterschiede in der Einstellung der sozioökonomischen Gruppen. Nur in den Gruppen "SPS-Sympathisant", "Westschweiz", Befragte, die eine "eher bessere und entspanntere zukünftige weltpolitische Lage" erwarten und bei SchweizerInnen, die prinzipiell eine "Bereitschaft zur Aufgabe der Neutralität" angegeben haben, sind Befürworter eines EU-Beitritts die relative bzw. absolute Mehrheit.
Insbesondere SVP-Sympathisanten stehen der Politik des Bundesrates kritisch gegenüber. Im Vergleich mit früheren Befragungen ist die Zufriedenheit bei den Themen "Beitritt zu internationalen Organisationen", "Umweltschutz" und "Vermittlerdienste" geringer. - Die Unterstützung von externen und internen Strategien bei der Migrationspolitik hängt sehr stark von der Einstellung zum EU-Beitritt und den bilateralen Verträgen ab.