Abstract
Der Lokaljournalismus wurde von der Journalismusforschung in den vergangenen Jahrzehnten eher wenig beachtet (vgl. Arnold/Wagner 2018; Hanusch 2015). Zuletzt erlebte dieser Forschungsbereich aber eine Blüte (siehe z. B. Gulyas/Baines 2020a: 1; Jenkins 2019; Örnebring et al. 2020). Das hängt mit der wichtigen Funktion des Lokaljournalismus und den gleichzeitigen Herausforderungen der Digitalisierung und des Wettbewerbs um Aufmerksamkeit und Werbeeinnahmen zusammen. Nach wie vor hat der Lokaljournalismus, und besonders die Lokalpresse, nicht nur für viele NutzerInnen eine hohe Bedeutung, sondern auch für das soziale Zusammenleben in Dörfern und Städten sowie für die Informationsvielfalt innerhalb des gesamten Mediensystems (vgl. Arnold/Wagner 2018; Gleich/Puffer 2019; Jenkins 2019; Möhring 2019). Vorliegende Studien zum Lokaljournalismus untersuchen insbesondere die Nachrichtenqualität, redaktionelle Praktiken und Autonomie, journalistisches Rollenselbstverständnis, Finanzierungsmöglichkeiten sowie Nutzungsbedürfnisse und Erwartungen von RezipientInnen (Arnold/Wagner 2018; Costera Meijer/Bijleveld 2016; Gulyas/Baines 2020b; Hanusch 2015; Jenkins 2019; Örnebring et al. 2020). Das Buch »Den Mächtigen auf die Finger schauen«. Zur Zukunft gedruckter Tageszeitungen in der Region verbindet diese Themen und trägt mit seinen Erkenntnissen zum wachsenden Bestand der Forschung zum Lokaljournalismus bei.