Abstract
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, zu untersuchen, ob im Blut von schweizerischen BSE-Nachkommen (Gruppe A) Protease-resistentes Prion Protein (PrPres) vorkommt und ob sich die Häufigkeit des Vorkommens von derjenigen einer gesunden Kontrollpopulation aus dem Jahr 2006 (Gruppe B) unterscheidet. Die Gruppe A bestand aus 181 Nachkommen von an BSE erkrankten Kühen, die Gruppe B aus 240 gesunden Rindern aus einem Gebiet, in welchem in den Jahren 2001 bis 2006 keine BSE diagnostiziert worden war. Die Blutproben wurden mit einem BSE-Lebendtest (Alicon PrioTrap®) zum Nachweis von Protease-resistentem Prion Protein untersucht. Um abzuklären, ob zwischen der Zeitdifferenz von der Geburt des Nachkommens bis zur Erkrankung der Mutter an BSE eine Beziehung in Bezug auf den Nachweis von PrPres beim Nachkommen bestand, wurde diese Zeitdauer bei jedem Nachkommen errechnet. Bei 29 (16.1 %) von 181 untersuchten BSE-Nachkommen wurde im Blutplasma PrPres nachgewiesen, 152 Tiere waren negativ. Nachkommen, die innerhalb eines Jahres vor dem Auftreten von klinischen Symptomen des Muttertieres geboren worden waren, wiesen im Blut signifikant häufiger PrPres auf als Tiere, bei denen der zeitliche Abstand von der Geburt bis zur Erkrankung mehr als ein Jahr betragen hatte (P < 0.05). In der Kontrollgruppe wurden 10 von 240 Tieren (4.2 %) positiv auf PrPres getestet. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Rind im Blut Protease-resistentes Prion Protein nachgewiesen werden kann und dass dieses bei Nachkommen von BSE-Kühen häufiger vorkommt als bei Tieren aus einer gesunden Kontrollpopulation.