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Assoziation der verschiedenen Geburtsverletzungen zu maternalen, fetalen und geburtshilflichen Einflussfaktoren

Richter, Anne Nicole Sophie. Assoziation der verschiedenen Geburtsverletzungen zu maternalen, fetalen und geburtshilflichen Einflussfaktoren. 2021, University of Zurich, Faculty of Medicine.

Abstract

Geburtsverletzungen sind ein sehr häufiges Ereignis bei einer vaginalen Geburt. Das Auftreten derartiger Verletzungen hat eine erhöhte Kurz- und Langzeitmorbidität für die betroffene Frau zur Folge. Neben physischen treten oftmals auch psychische Beschwerden auf.
Das Auftreten einer Geburtsverletzung ist ein multifaktorielles Geschehen, beeinflusst durch maternale, fetale und geburtshilfliche Faktoren. Einige Einflussfaktoren wurden bereits in Studien untersucht, wobei oftmals der Fokus auf das Auftreten höhergradiger Dammverletzungen in Form von Dammrissen dritten und vierten Grades gelegt wurde.
Ziel dieser Arbeit war es die Häufigkeit und Verteilung der verschiedenen Arten von auftretenden sichtbaren Geburtsverletzungen hinsichtlich ihres Verletzungstyps und ihrer Lokalisation und Ausdehnung in den verschiedenen genitalen Kompartimenten zu evaluieren.
Des Weiteren wurden Hypothesen bezüglich der Assoziation der verschiedenen Geburtsverletzungen zu 22 möglichen maternalen, fetalen und geburtshilflichen Einflussfaktoren anhand klinischer Beobachtung während Geburten erstellt und überprüft.
Zwischen Februar 2015 und August 2017 führten wir im Universitätsspital Zürich eine prospektive Observationsstudie durch. Eingeschlossen wurden Frauen ab dem 18. Lebensjahr mit Einlingsschwangerschaften in Schädellage ab einem Gestationsalter von 37+0 SSW, die letztlich vaginal ihr Kind zur Welt brachten und bei denen in Folge der Geburt versorgungsbedürftige Geburtsverletzungen auftraten.
Der Geburtsverlauf wurde detailliert erfasst, wobei maternale, fetale und geburtshilfliche Einflussfaktoren mit einbezogen wurden.
Die Verletzungen wurden einerseits nach ihrem Verletzungstyp (insgesamt 12 verschiedene Verletzungstypen) und andererseits gemäss ihrer anatomischen Lokalisation einem definierten Kompartiment zugeordnet und genau dokumentiert.
Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mittels SPSS Version 25 (SPSS Inc., Chialo, IL) mittels χ2- Test für kategorische Daten und mittels t-Test für kontinuierliche Daten.
Die detaillierte Dokumentation der Geburtsverletzungen nach Verletzungstyp lag von 296 Frauen vor. Die durchschnittliche Anzahl der Verletzungen betrug 1.65 pro Frau.
Eine iatrogen verursachte Verletzung durch den Geburtshelfer fand sich bei 98 Frauen, nämlich in Form einer mediolateralen Episiotomie. Höhergradige Dammverletzungen im Sinne eines Dammrisses Grad III oder IV fanden sich lediglich bei 4 Frauen (1.35%).
Die Dokumentation der Zuordnung einer Verletzung zu einem bestimmen Kompartiment lag für 297 Frauen vor. Der Mittelwert lag bei 1.54 betroffenen Kompartimenten pro Frau.
Insgesamt waren die posterioren Kompartimente (5,6,7,8,9) deutlich häufiger betroffen (n=369), als die anterioren Kompartimente (1,2,3,4) (n=88). Vier Fünftel (80.74%) aller Verletzungen waren im posterioren Kompartiment lokalisiert.
Die rechtsseitigen Kompartimente (1,3,5,7) waren mit 47.48% (n=217) fast doppelt so häufig betroffen, wie die linksseitigen Kompartimente (2,4,6,8,) mit 22.76% (n=104).
Die äusseren Kompartimente (1,2,5,6) waren mit 47.48% (n= 217) deutlich häufiger betroffenen, als die inneren Kompartimente (3,4,7,8) 22.76% (n=104). Das Kompartiment 9 wurde hierbei nicht mit einbezogen, da Verletzungen des inneren und des äusseren Kompartimentes diesem Kompartiment zugeordnet wurden.
Mit Abstand am häufigsten betroffen waren das Kompartiment 9 (bei 6 Uhr in Steinschnittlage) mit 136 betroffenen Frauen (45.79%) und das Kompartiment 5 (rechts aussen) mit 121 Frauen (40.74%).
Anschliessend wurde versucht, eine Assoziation der 12 verschiedenen möglichen Verletzungstypen und der 9 Kompartimente zu den 22 verschiedenen Einflussfaktoren herzustellen und die aufgestellten Hypothesen zu überprüfen.
Wir konnten in der vorliegenden Arbeit verschiedene Assoziationen zwischen den unterschiedlichen Verletzungstypen und den verschiedenen Einflussfaktoren aufzeigen.
Die Lage der kindlichen Schulter, die salutierende Hand und die Zahl der Kontraktionen ab dem Zeitpunkt des Einschneidens des kindlichen Kopfes bis zur Geburt waren mit unterschiedlichen Verletzungstypen assoziiert. Diese Einflussfaktoren wurden bisher noch nicht in Studien untersucht und sollten Bestandteil weiterer Studien mit grösseren Fallzahlen sein.

Additional indexing

Item Type:Dissertation (monographical)
Referees:Kimmich Nina
Communities & Collections:04 Faculty of Medicine > University Hospital Zurich > Clinic for Obstetrics
UZH Dissertations
Dewey Decimal Classification:610 Medicine & health
Language:German
Date:April 2021
Deposited On:04 Jan 2022 10:02
Last Modified:04 Jan 2022 10:02
OA Status:Closed

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