Abstract
Die Begriffe Ökologie und Lebensraum stehen vor dem Hintergrund umweltökologischer und territorial orientierter Konzepte. Im vorliegenden Beitrag wird in Abgrenzung zu dieser Tradition ein relationaler Raumbegriff entwickelt, der fünf verschiedene Perspektiven auf Lebensräume ermöglicht und damit aktuelle Rahmenbedingungen miteinbezieht. In diesem Verständnis werden Lebensräume von Raum und Zeit als Schlüsselfaktoren unter ungleichen Bedingungen geprägt. Im Gegensatz zu gängigen Planungskonzepten erfordert dies eine praxistheoretische Perspektive, die dynamische Alltags- und Erfahrungsräume miteinbezieht. Es bedeutet, Spielund Bildungsräume als unterschiedlich erzählte Räume zu verstehen. In einer sozial gedachten ökologischen Konzeption heißt dies, Bilder von urbanen Räumen im Hinblick auf Nutzungsdiversität miteinzubeziehen. Es bedeutet schließlich, (subtile) Regulierungsprozesse als Gefahr für urbane Qualitäten und informelle Begegnungsformen im öffentlichen Raum zu erkennen.