Abstract
Digitale Selbstvermessung (Self-Tracking) ist integraler Bestandteil vieler digitaler gesundheitsbezogener Kommunikationstechnologien und wird intensiv genutzt. Während sich die GesundheitswissenschaftlerInnen auf die Chancen dieser Anwendungen für die Gesundheitsförderung und -versorgung konzentrieren, warnen bspw. die KulturwissenschaftlerInnen vor den Risiken der technisierten Selbstbeobachtung. Anhand der historischen Vorläufer der digitalen Selbstvermessung wird aufgezeigt, mit welchen Chancen (z. B. für die Gesundheitserziehung) und Risiken (z. B. politische Instrumentalisierung) diese in verschiedenen politischen Kontexten verbunden waren. Die historische Reflexion wird dann zur normativen Diskussion aktueller digitaler Selbstmessungsentwicklungen herangezogen, um zu betrachten, welche Chancen und Risiken das digitale Self-Tracking für Individuen und Gesellschaft haben kann.