Abstract
Der digitale Wandel unterwirft sowohl den Journalismus als auch die Unternehmenskommunikation fundamentalen Veränderungen. Diese Veränderungen wirken sich auch auf das vielfach beschriebene Interdependenzverhältnis beider Branchen aus. Klassische Medienkanäle verlieren allmählich an Bedeutung. Aus medienökonomischer Sicht ist insbesondere die Abwanderung von Werbeerlösen hin zu den großen Internetplattformen existenziell gefährdend, mit entsprechenden Folgen für die publizistische Vielfalt und Qualität. Die Schwächung ihres klassischen “Gegenspielers” ist für die Unternehmenskommunikation jedoch mitnichten von Vorteil. Vielmehr bleibt sie auf die Reichweite und die Glaubwürdigkeit journalistischer Medien angewiesen. Die Bedeutung dieses Aspektes lässt sich auch daran erkennen, dass Unternehmen in sog. “Newsrooms” inzwischen vielfach selbst pseudo-journalistische Inhalte produzieren und verbreiten. Zugleich liegt es im ureigenen Interesse von Unternehmen, dass journalistische Vielfalt und Qualität nicht weiter sinken. Sie selbst können dazu über eine verantwortungsbewusste Steuerung von Werbegeldern einen Beitrag leisten.