Abstract
Über Zeit haben die Gelehrten seit der Antike nachgedacht. Erst im späten Mittelalter aber wird das, was zunächst eher theoretische Dimensionen hatte, zu einer alle Lebens- und Weltbereiche durchdringenden Größe. Zeitliche Semantiken und Erscheinungsformen nehmen markant zu. Es kommt zu einer umfassenden Temporalisierung. Die Zeit wird zu einer eigenen, gegenständlichen Kategorie, einer anthropologischen Denkfigur und Denkgewohnheit, einem zentralen Aspekt lebensweltlicher Erfahrung.