Abstract
Die Problematik, dass gleichzeitig stattfindende Ereignisse in Erzählungen nur sequentiell geschildert werden können, gehört zu einer der interessantesten Herausforderungen eines jeden Geschichtsschreibers. Allerdings wurde die Bedeutung dieser Frage erst explizit im Hellenismus diskutiert. Die vorliegende Untersuchung zeichnet wichtige Entwicklungsstufen nach und erörtert dabei, inwiefern zeitgeschichtliche Umstände einen wesentlichen Einfluss auf die jeweiligen Entscheidungen der antiken Historiographen ausübten, ihre Erzählung entweder in einer synchronen oder einer diachronen Narration zu gliedern.