Abstract
Beispiele sind auch Steine. Im Fluss, Verlauf des Texts, der sie umspielt, der von ihnen – für die Dauer eines Einschubs etwa – geteilt wird, sind sie Teile insofern, als sie wesentlich anderer Natur sind. Beispiele sind, anders und spezifischer, Zeichen für noch mehr, verweisen – als ‚herangezogene‘ und also von anderswoher – stets, wie der verwaiste Stein auf (s)einen -bruch, auf ein Eigenleben jenseits des durch sie Exemplifizierten. Der eigentümlichen (Bio-Minera-)Logik des Beispiels als solchem geht der Beitrag in Auseinandersetzung mit einem konkreten nach: Mit Vorliebe referieren die philosophischen Schriften Jean-Paul Sartres, wo Beispiele gefragt sind, auf fiktive Personen, allem voran – bis und mit L’Être et le néant von 1943 sind es fast 400 Vorkommnisse – auf einen gewissen Pierre. Dieser Wahl, so soll gezeigt werden, eignet nichts Zufälliges. Vielmehr konfrontiert der (im französischen Ohr nicht nur Eigen-)Name mit einem verwinkelten Archiv von Lektürespuren – und dieses Archiv seine Besucher*innen mit der Frage, worauf, wer Namen, wie eine Sammler*in Steine auf-, liest, eigentlich sich einlasse.