Abstract
Spiele sind kulturelle Tätigkeiten, die andere Erfahrungs- und Wissenswelten und ästhetische Räume eröffnen als Alltagshandeln. Für die kindliche Entwicklung sind sie von eminenter Bedeutung. Egal ob es sich um symbolische Spiele handelt, um (Puppen-) Theater, Kinderreime, Gesellschafts- oder Computerspiele, sie ermöglichen es Kindern, fiktive Welten zu entwerfen, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln, das, was sie umgibt, besser zu verstehen und ihre sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln.
Spiele können ein Sprungbrett für die Entwicklung von Lesekompetenz sein. Gesellschafts- und Computerspiele verlangen von den Spielenden Lesefähigkeiten – für das Verstehen der Spielregeln oder der Spielgeschichte –, befördern diese aber auch. Kinder und Jugendliche, insbesondere auch schwache Leser:innen, tauchen spielend in Welten ein, die sie lesend alleine nicht erkunden wollen oder können, und erwerben so Fähigkeiten, die nicht nur den Zugang in die Welt der Bücher erleichtern, sondern auch zu den verschiedenen schulischen Textgattungen und zum Schreiben über Spielerfahrungen. Ebenso anregend können spielerische Ansätze zum Schreiben wirken. Sie befördern die Vorstellungskraft und die Lust am kreativen Umgang mit Sprache, aber auch die Beherrschung der Sprache.