Abstract
„Telekopräsenz“ meint eine Kommunikationsbedingung, bei der die wechselseitige Wahrnehmung der Kommunikationsbeteiligten nicht auf physischer Anwesenheit, sondern auf technisch-medialen Formen des gleichzeitigen Sendens und Empfangens von Audio- oder/und Videodaten beruht. Neben dem Telefon(ieren) sind Videokonferenzen (via „Zoom“, „Teams“, „Jitsi“ oder „Webex“) ein seit der COVID-19-Pandemie massenhaft verbreitetes Beispiel für Kommunikationsformen auf der Grundlage von Telekopräsenz. Erscheinungen wie diese fordern den mit den Arbeiten von Goffman populär gewordenen Interaktionsbegriff neu heraus, weil sie Prämissen von Kopräsenz in Frage stellen, die lange Zeit für selbstverständlich gehalten wurden.